
BLACKBOX: „Folter in Syrien“
13. Januar 2019
Beginn: 18:00 Uhr
Studio (Schauspielhaus)
Deutschlansds Beitrag zur Gerechtigkeit
Mit Menschenrechtsanwalt Patrick Kroker (ECCHR)
T. B.*, eine Folterüberlebende und Anzeigenerstatterin aus Syrien und Patrick Kroker, Leiter des Syrien-Projekts des ECCHR, schildern im Gespräch mit Alexander Kerlin, Dramaturg am Schauspiel Dortmund den gemeinsamen juristischen Kampf gegen die Verantwortlichen in Assads Foltersystem.
Sie haben Willkür, Haft und Folter in Syrien überlebt, nun hoffen sie auf Gerechtigkeit in Europa: Fast 50 Folterüberlende und Angehörige von „Verschwundenen“ haben gemeinsam mit dem European Center for Constitutional und Human Rights (ECCHR) und JuristInnen aus Syrien in Deutschland und Österreich Strafanzeigen gegen hohe Funktionäre der Regierung von Baschar al-Assad eingereicht.
Folter und „Verschwindenlassen“ werden von der syrischen Regierung systematisch als Mittel der Machtausübung eingesetzt – bestraft werden die TäterInnen in Syrien aber nahezu nie. Doch nach dem sogenannten Weltrechtsprinzip (oder Prinzip der Universellen Jurisdiktion) können solche Verbrechen auch in anderen Ländern zur Anklage gebracht werden, zum Beispiel in Deutschland.
Die bisherigen Anzeigen trugen maßgeblich dazu bei, dass der Bundesgerichtshof im Juni 2018 einen internationalen Haftbefehl gegen Jamil Hassan, den Leiter des syrischen Luftwaffengeheimdienstes (Air Force Intelligence) erließ. Inzwischen ergingen auch in Frankreich Haftbefehle, in Österreich ermitteln die Justizbehörden.
Die BLACKBOX ist die diskursive Tauschbörse für gute Argumente im Kampf gegen Vereinfachungen, Populismus und Schwarz-Weiß-Denken. Ob Diskussion, Lesung oder Video Lecture – gemeinsam mit Künstlern, Forschern und Journalisten ist die BLACKBOX auf der Suche nach diskursiven Waffen gegen jedwede Form der Radikalisierung. Die Reihe wird kuratiert von Alexander Kerlin und Matthias Seier.
Der Eintritt ist frei!